Die Verantwortung von Influencern

Hallo, Ihr Lieben! Ich hoffe, Ihr hattet einen sanften Start in die neue Woche. Im Zuge meiner Ausbildung ging es gestern um Essstörungen. Da denkt man unweigerlich sofort an Instagram & Co. Und daran, dass bereits Mädchen im Volksschulalter (!) erste Diätversuche wagen. Erschreckend, habe ich in dem Alter nicht einmal gewusst, was eine Diät ist. Ach ja, und auf dem Titelbild bin leider nicht ich. Sorry, so gut sind die Photoshopkenntnisse dann auch wieder nicht, da musste Pixabay herhalten. Aber was hinkommt: es dampft gewaltig aus meinen Ohren.

Du hast Verantwortung.

Nehmen wir einmal an, du bist Influencer, Blogger oder sonst etwas. Hast fett Reichweite. Lebst vielleicht sogar davon. Und dann hast du so einen Instagramfeed? Wo du tagtäglich vermittelst, dass nur ein flacher, muskulöser Bauch erstrebenswert ist (#morningabs). Du zeigst drei Mal täglich Türme von staubtrockenen Pancakes aus Proteinpulver (#protein)? Du verzichtest auf so ziemlich alles (#slim). Du machst dafür ab und an mal einen Cheatday, wo du dir 15.000 Kalorien und mehr reinpfeifst (#indulge). Du ziehst deine Miniaturdellen am Arsch durch Facetune (#nofilter). Du bist perfekt mit dem Make-up vom Profi (#wokeuplikethis). Du schreibst, dass du nun, mit Untergewicht, endlich glücklich bist (#happygirl). Manchmal schreibst du auch, wie schlecht du dich fühlst, dass du dich so voll fühlst, weil du gerade vier statt zwei Salatblätter geknabbert hast (#fresssacklifestyle).

Geht´s eigentlich noch?

Bist du eigentlich nur unreflektiert oder richtig dämlich? Denkst du darüber nach, wer sich deine Fotos und Blogposts ansieht? Denkst du an das zehnjährige Mädchen, das sich den Finger in den Hals steckt? Das denkt, endlich glücklich sein zu können, wenn die Waage endlich, ja endlich, die 50 Kilomarke und weniger geknackt hat? Denkst du an den kleinen Jungen, der neuerdings Liegestütze macht wie wild, damit er deinen Bizeps hat, den auch du nicht auf natürlichem Wege erreicht hast? Denkst du an die Frau mit Binge Eating Disorder, die nach dem Lesen deines letzten Posts nur mit einem Fressanfall und Tränen reagieren kann?

Nochmal. Du hast Verantwortung.

Dann nimm sie bitte entsprechend wahr! Und ich rede hier nicht von denjenigen, die eben gerne Sport machen. Oder von denen, die bis zum Sommer noch ein wenig an sich arbeiten möchten. Die etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Die damit andere motivieren. Ich rede von diesem absurden Fitnesswahn. Und diesem beschissenen Bodyshaming. Egal, ob Skinny Bashing oder Size Zero, das alles vermittelt das falsche Bild und ist gefährlich, verdammt. Und bei all diesen Äußerlichkeiten: Liest du eigentlich auch manchmal ein Buch?

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6 thoughts on “Die Verantwortung von Influencern

  1. Hallo Steffi,
    ich beobachte diese Entwicklung auf Instagram und Co. mit sehr viel Sorge und Schrecken. Vor diesen Netzwerken gab es zwar auch schon gewisse Seiten, die sich nur um das Thema Gewicht drehten, aber diese musste man schon gezielt suchen und wer das tut, der ist meist schon mitten in der Essstörung. Bei Instagram wird man jedoch ständig und unfreiwillig mit Magerbildern konfrontiert. Man kann sich nicht wehren und fängt irgendwann an, sich und seinen Körper zu hinterfragen. Was man oft sieht, gilt als normal und man selbst sieht sich schnell als unnormal. Während man „früher“ noch halbwegs nachvollziehbare Gründe für eine Essstörung zu hören bekam, ist es heute in vielen Fällen wirklich „nur“, dass man aussehen will, wie sein Instavorbild. Sehr schlimm, sehr dumm und sehr traurig!
    P.s. Wer nicht isst, der kann auch nicht denken! Da muss man sich gar nicht wundern, was manche Instas für einen Stuss schreiben (wenn man es so nennen kann).

    Liebe Grüße,
    Jessi

    Gefällt 1 Person

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