Endlich fit? Profitipps für deinen Erfolg.

Wie Ihr wisst, habe ich ja mit Personaltrainerin Margot trainiert. Umso spannender fand ich es, sie nach Profitipps für die Fitness zu befragen. Damit Ihr auch etwas davon habt.Immerhin kämpfen aktuell viele durch den berühmten Winterspeck um ihr Wohlfühlgewicht.

Wenn jemand zu dir in die Fitnessbox kommt, wie ist so der Ablauf?

Zunächst gibt es ein kostenloses Erstgespräch über Ziele und Motivation zur Orientierung, an das schließt ein halbstündiges Probetraining an, ebenfalls unverbindlich. So kann ich mir ein genaues Bild machen. Nicht jeder will nur abnehmen, manche haben Schmerzen und wollen Muskulatur aufbauen. Ältere Leute, 50+, gehören auch zu meinen Klienten. Die Motivation dahinter ist wesentlich, ich arbeite auch nur mit Leuten, die es ernst meinen, das hat sonst keinen Sinn, wenn jemand nicht langfristig dabeibleiben wird. Das geht mit der Ernährung Hand in Hand. Hier kannst du dich für ein Probetraining anmelden.

Was ist dein Ernährungskonzept in der Arbeit mit deinen Kunden?

Es kommt auf das Ziel und die Ausgangsbasis an. Abnehmwillige unterschieden sich in den Gründen für ihr Übergewicht massiv, manche essen sogar zu wenig, da muss erst der Stoffwechsel wieder angekurbelt werden. Der Ist-Zustand ist wesentlich, anfangs müssen die Leute mal die Lebensmittel, die sie zu sich nehmen, mittels einer App tracken. Das ist die erste Herausforderung, wer hierfür nicht bereit ist, mit dem oder der brauche ich auch nicht weiter zu arbeiten. Die vermittle ich weiter. Die Makros und Kalorien sowie den Zucker- und Weizengehalt und Schilddrüsenwerte nehme ich genau unter die Lupe. Prinzipiell ist ein Blutbild wesentlich und auch eine Körperfettmessung.

Ich habe kein striktes Ernährungskonzept, ich bin weder die strikte Low Carb-Verfechterin, noch setze ich auf High Carb. Mir ist wichtig, dass alle Makronährstoffe abgedeckt sind. Protein ist essenziell für den Muskelaufbau.

Was ist deine Meinung zum abendlichen Verzehr von Kohlenhydraten? Verboten oder haben etwa Vollkornnudeln kein Zeitgefühl (lacht)?

Kann man durchaus essen, es geht um den Zeitraum der letzten 24 Stunden, nicht um die Uhrzeit. Vielen bleibt berufsbedingt nur der Abend für eine richtige Mahlzeit. Kohlenhydrate sind bei mir nicht verboten. Sie gehören zu den täglichen Kalorien mit auf den Speiseplan-, je nachdem, welches Ziel man hat.

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Wenn jemand nun nach den Feiertagen sagt, sie oder er möchte etwas ändern und was für seine Fitness tun, hat aber wenig Zeit, was sind deine top Tipps als Expertin? Gerade, wenn jemand nicht vorkochen kann oder will, sondern sein Mittagessen in der Pause spontan im Supermarkt kauft?

Man muss sich bewusstmachen, dass man 80 Prozent des Angebots im Supermarkt schon einmal aussparen kann. Dadurch, dass nicht so viel übrig bleibt, wird der Einkauf unkomplizierter: Man nimmt Obst, Äpfel sind super, und Gemüse, eine Proteinquelle, Jauseneier, hartgekocht, sind z.B. top. Keine Angst, Eier sind gut, der Mythos vom Cholesterin ist in diesem Fall überholt. Hüttenkäse oder Lachs sind toll. Nüsse sind gut, außer man neigt dazu, direkt 100 Gramm Nüsse zu inhalieren (lacht). Von Fruchtsäften rate ich eher ab, man isst ja auch keine sieben Orangen. Eiweiß- oder Vollkornbrot gibt es auch im Supermarkt.

Empfiehlst du deinen Kunden auch einen Cheatday?

Es gibt keine Verbote, es ist wichtig, dass man sich täglich an die errechneten Kalorien hält. Natürlich ist es sinnvoll, die Makros durch Gesundes zu decken. Bei Heißhunger kann man sich auch mal eine Tafel Schokolade gönnen, muss sich aber bewusst sein, dass man dann womöglich bereits sein Soll an Kalorien für den Tag erreicht hat. Das Witzige: es ändert sich von selbst, Proteine machen satt, Heißhunger vergeht, es braucht einfach Zeit.

Wenn jemand neu zu dir kommt und nicht sportlich war, wie oft trainiert die Person dann?

Die meisten kommen ein Mal wöchentlich zu mir, viele auch zwei Mal, die Motivation ist dann einfach größer. Und ich kann die sportliche Entwicklung gut mitverfolgen. Daheim kann man gut HIIT-Trainings absolvieren. Bei einem Training von zwei Mal die Woche ist schon viel erreicht, und man trainiert ohnedies öfter, wenn man den Spaß daran entdeckt hat.

Was sagst du zu der Fülle an Online-Fitnessprogrammen? Ist hier eine Fehleranfäligkeit gegeben, wenn Fitness für jemanden völliges Neuland ist?

Das kommt darauf an, welche Programme. Bei manchen sind die Erklärungen sehr gut. Für Anfänger ist es jedoch besser, man setzt auf eine Trainerin und achtet darauf, welche Ausbildungen und welche sportliche Karriere die Trainerin oder der Trainer hat. Es ist besser, man investiert in seine Gesundheit als Verletzungen zu riskieren. Und Personal Training ist wesentlich effektiver, ich bin auch immer für meine Kunden erreichbar.

Was sagst du zu dem Fitnesswahn in den sozialen Netzwerken?

Sollen sie es machen, die wenigsten halten das länger als zwei Wochen durch, wenn sie derart übertreiben. Alle, die aussehen wie Leistungssportler mit wenig Körperfett, die ernähren sich ja auch nicht nur von Proteinshakes und können sich auch mal Schokolade leisten. Der ganze Fitnesswahn wirft ein falsches Licht auf die Branche, keiner läuft 356 Tage im Jahr in Topform herum. Es gibt einfach viele Poser, die auch ihre Bilder bearbeiten.

Wenn jemand dennoch auf ein Sixpack hinarbeitet, was sind deine Geheimtipps?

Zunächst gilt es, den Stoffwechsel auf Vordermann zu bringen. Das heißt, mehr essen oder Kalorien, gerade Zucker und Weizen, reduzieren. Drei bis vier Mal Training pro Woche Minimum, auch Frauen sollen mit schweren Gewichten trainieren, damit die Muskeln den entsprechenden Trainingsreiz bekommen. Keine Angst vor Muskelbergen, das ist Illusion. Durch mehr Muskelmasse kommt der Körper in die Fettverbrennung. Man kann auch Ausdauer machen, aber dann Sprints und HIIT, das ewige „Laufband-Gehopse“ hat noch niemandem das Sixpack beschert. Die Ernährung muss 1a durchgezogen werden.

Wie bist du eigentlich zum Sport gekommen?

Ich habe als Jugendliche Schwimmen als Leistungssport betrieben, und war mehrere Jahre beim OSV. Kraulen lag mir besonders. Klassisches Krafttraining habe ich damals noch gar nicht gemacht, ich war eine reine Ausdauersportlerin. Ich war sehr viel laufen damals. Eine Zeitlang habe ich auch intensiv Yoga praktiziert. Ich habe zwei Kinder und habe ursprünglich Ethnologie studiert und als Shiatsu-Praktikerin gearbeitet. Nach meiner zweiten Tochter, die 2013 das Licht der Welt erblickt hat, habe ich mit Krafttraining begonnen. Ich hatte eine ziemliche Orientierungslosigkeit, speziell beruflich und hatte Schilddrüsenprobleme, Hashimoto, und das mit 33. Dank chinesischer Medizin und Training habe ich die vermeintlich unheilbare Krankheit besiegt. 2014 habe ich bei der PFA die Basisausbildung als Personal Trainerin absolviert, auch gleich 2015 habe ich den Functional Master Trainer gemacht. Seither sind unterschiedlichste Weiterbildungen und ganz viel eigenes Training an der Tagesordnung.

Wie oft trainierst du selbst?

Das ist ganz unterschiedlich, so zwischen drei und fünf Mal die Woche stemme ich selbst Gewichte. Ich trainiere hauptsächlich im Studio, gelegentlich auch hier in der Fitnessbox.

Hast du eine Lieblingsübung?

Aktuell Kreuzheben, die klassischen Deadlifts, und rumänisches Kreuzheben. Bei den Klassischen schaffe ich ein Mal 100 kg.

Gibt es auch mal Tage, wo du wirklich keine Lust zum Trainieren hast und dann auch einfach nicht ins Studio gehst?

Gibt´s auch, gestern etwa, ich bin eine „Vormittagstrainiererin“. Und gestern war der Vormittag so zugeplant, und trotz Vorhaben war ich dann wirklich nicht trainieren. Und das ist auch mal okay.

Hast du sportliche Ziele für 2017? Wo siehst du die Trends?

Ein definiertes Sixpack, ich möchte mein Körperfett auf 14 Prozent senken und Muskeln aufbauen sowie mich weiter beim Kreuzheben steigern. Und eventuell werde ich Ninja Worrior 2017, da habe ich mich jetzt beworben. Der Trend geht Richtung individuelle Betreuung und das Wertschätzen der Qualität eines Personal Trainers.

Danke für das tolle Interview, liebe Margot! Und ein fittes 2017 🙂!

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